Am vergangenen Mittwochabend durfte ich nach 12,5 Monaten im Amt meine letzte Sitzung in Angriff nehmen. Und ja, ich musste tatsächlich noch etwas tun. Denn neben der Wahl des neuen Gemeinderatspräsidenten und des neuen Vizepräsidenten standen noch ordentliche Traktanden auf der Liste.
Richtiggehend vollgepackt, zumindest für eine Wahlsitzung, war die 13. Gemeinderatssitzung in der Legislatur 2023/2027. Ganze 9 Traktanden standen an, wovon Traktandum 8 die Wahl des neuen Präsidenten war. Bis dahin durfte ich noch als Dompteur wirken, wobei an einer Wahlsitzung der Rat normalerweise sehr handzahm ist.
Zuerst standen Ersatzwahlen an. Für die FDP brauchten wir Nachfolgen in der GPK und in der Flurkommission. CH/Grüne/GLP und die SVP hatten je einen Rücktritt im Wahlbüro zu besetzen. Neu gewählt in die GPK Bau und Werke ist Robin Goldinger, in der Flurkommission waltet neu Reto Brunschweiler und im Wahlbüro zählen Meret Winkler und Isa Wirth in Zukunft die Stimmzettel.
Kurz vor der Wahl des Neuen ging es dann noch etwas ans Eingemachte. Die Teilrevision des Reglements über den Tarif für die Abgabe von Erdgas und Biogas sowie die dazugehörige Tarifübersicht waren in der Schlussabstimmung angesagt. Die Anträge hatten wir bereits an der letzten Sitzung behandelt, jetzt ging es nur noch um die definitive Version des Reglements, das in der Redaktionskommission der genauen sprachlichen Prüfung unterzogen worden war. Inhaltliche Änderungen gibt es dabei jeweils keine mehr – nur noch sprachliche. Und dass das Reglement durchkommen würde, war nach der Behandlung an der letzten Sitzung im Rat auch klar. Trotzdem gab es elf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen. Ein klares Zeichen dafür, dass ein Teil des Rates nicht einverstanden ist mit der vorliegenden Lösung. Wir hoffen weiterhin, dass sich hier noch etwas tut und hoffentlich bald übergeordnete Gesetzte kommen, die zumindest Neuinstallationen von Gasheizungen verbieten. Der Wechsel muss schneller gehen!
Und dann, ja dann stand die Wahl an. Bevor sich aber Hampi Gubler (SVP) auf den Bock setzen durfte, konnte ich noch einen Rückblick halten, den ich hier gerne allen zum (Nach-)Lesen zur Verfügung stelle:
Das Jahr wird mir in Erinnerung bleiben. Seien es die intensiven Vorbereitungen für die Sitzungen, die zweimalige Beratung des Budgets oder des Gasreglements, die Abstimmungen im Rat und beim Volk zu Casino und Kaserne und aber auch die vielen Begegnungen in und um Frauenfeld.
Mein heutiger Dank gebührt an erster Stelle Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Gemeinderat, und dem Ratssekretär. Die Arbeit im Rat ist nicht immer einfach und sie läuft neben dem ordentlichen Alltag. Ich möchte mich hier bei Ihnen für den Einsatz danken. Wir sind beileibe nicht immer gleicher Meinung im Rat. Und das ist gut so! Aber trotzdem ist es auch wichtig, dass wir gemeinsam Lösungen finden – denn der Einsatz für unsere Stadt ist aus meiner Sicht doppelt schön, wenn am Schluss eine Lösung für möglichst alle steht.
Ich habe Ihnen allen eine Dankeskarte auf den Platz gelegt, um nochmals Danke zu sagen.
Eine solche habe ich auch an die Einladungen, die ich erhalten habe, mitgebracht. Und da möchte ich noch einen weiteren Dank aussprechen an all diejenigen Leute, Institution und Vereine, welche eine Einladung ausgesprochen haben – und auch an diejenigen, die das nicht getan und genauso einen Beitrag an das Leben in unserer Stadt beigetragen haben. Ich durfte viele schöne, interessante und vor allem auch herzliche Anlässe erleben. Bei meinem Antritt habe ich gesagt, dass ich den Dank in diesem Jahr durch Frauenfeld tragen möchte und hoffentlich ein paar lächelnde Seelen zurücklassen werde. Ich glaube, das ist mir gelungen, und so komme ich zu guter Letzt zum Dank an all diejenigen, die mich durch das Jahr begleitet haben, insbesondere an meine Familie, die mich abends und am Wochenende ab und zu hat gehen lassen.
Danke allen, es war ein schönes Jahr!
Ja, der Dank gilt auch euch, liebe Lesende! Schön, dass wir zusammen Frauenfeld lebendig halten! Ich freue mich auch weiterhin auf die vielen schönen Begegnungen mit euch, auch wenn mein Jahr nun vorüber ist.
Hampi wurde anschliessend mit schönen 37 von 39 Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt. Ich wünsche ihm eine ebenso gute Zeit, wie ich sie hatte. Zum Vizepräsidenten wurde Luc Pizzini mit 36 von 39 Stimmen gewählt. Auch ihm: herzliche Gratulation.
Nach den beiden Wahlen – die eigentlichen Hauptgeschäfte des Abends – gab es einen Apéro, der von den Runggläsüüdern mit etwas Fasnacht unterlegt wurde. Anschliessend an den Apéro fand dann die Wahlfeier im Murgbrugg-Keller statt. Diese Feiern sind jeweils eine schöne Abwechslung zum doch eher steifen Ratsalltag. Was aber dort genau geschieht? Tja, darüber wird höchstens im persönlichen Gespräch berichtet…
Und noch die Auflösung der beiden Fragen aus dem Titel, denn das waren die Fragen, die ich in den letzten Tagen am häufigsten gehört habe.
Nein, es fällt mir keine Last von den Schultern. Ich habe das Jahr gerne gemacht, finde es aber durchaus Sinnvoll, dass es auf dieses Jahr begrenzt ist. Nicht nur wegen der Mehrarbeit, auch weil ich glaube, dass man die Anlässe bewusster besucht.
Tja, das mit der Zeit ist so eine Sache. Denn zuviel davon habe ich kaum. Aber ich werde hoffentlich wieder etwas schneller sein beim Beantworten meiner Mails.
Und nochmals: Danke allen, es war ein schönes Jahr!