Für alle statt für wenige!


Halt sichern! Eine Entgegnung

Von Jonas Zürcher, 22. Mai 2015

Liebes Komitee „Erbschaftssteuer Nein“ (Autor leider unbekannt da nicht erwähnt)

Jetzt bitte mal halt! So viel Unsachlichkeit, Halbwahrheit und Fehlinformation kann ja nicht unwidersprochen bleiben.
Sie schreiben in der Frauenfelder Woche vom 13. Mai u.a. folgendes

  • „Über 80 % der Schweizer Betriebe sind Familienbetriebe“, sog. KMUs, und diese würden bei der Weitergabe ihres Betriebes an die nächste Generation in massive Schwierigkeiten geraten.

In diesem Zusammenhang behaupten Sie, die Initiative sei eine Mogelpackung, u.a. weil darin der steuerliche Freibetrag nicht festgelegt sei.

Ich muss Ihnen doch nicht sagen, dass eine Initiative grundsätzliche Rahmenbedingungen schafft, welche dann durch Gesetze in den Räten im Detail geregelt werden. Die Räte in Bern werden den steuerlichen Freibetrag mit Sicherheit so festgelegt, dass weder Arbeitsplätze noch Investitionen gefährdet sind. Dabei unterstelle ich, dass kaum einer der National- und Ständeräte ernsthaft daran denkt, den KMUs einen Knebel zwischen die Beine zu werfen, entsprechend wird das Gesetz ausfallen. Darauf vertraue ich!

  • Die Initiative sei familienfeindlich, schreiben Sie. Ja bitte wie denn? Zwar erben wir gerne einen Batzen, doch gearbeitet haben wir nicht für dieses Geld. Und da wollen Sie tatsächlich, dass diese Erbschaften nicht besteuert werden, während die tägliche Erwerbsarbeit logischerweise besteuert wird. Ein bisschen Etwas kann man doch abgeben, und nicht vergessen, zwei Drittel (!) dieser Erbschaftssteuern gehen in die AHV, und diese ist das Sozialwerk schlechthin, worauf wir mit Recht stolz sind! Und notabene sind durch diese Initiative ja nur die sehr Reichen betroffen. Wo bitte ist da die Mogelpackung?
  • Am Schluss holen Sie dann zum zusammenfassenden Rundschlag aus. Offenbar sind Sie der Meinung, dass nach einem Ja zur Erbschaftssteuer-Initiative die Familien leiden, die Unternehmen leiden und Arbeitsplätze verschwinden. Sorry, aber da kann ich nur noch den Kopf schütteln und sagen: So stimmt das sachlich nicht. Doch leider ist die Wirkung Ihres Schreibens die, dass die Menschen Angst bekommen vor diesem angeblichen Leiden und vor diesen angeblichen Schwierigkeiten, und das gibt mir doch sehr zu denken! Ich möchte den Menschen Mut machen und ihnen nicht (noch mehr) Angst einjagen. Daher sage ich Ja zur Erbschaftssteuer-Initiative: Grundsätzlich kann doch jeder, der etwas geschenkt sprich vererbt bekommt, ohne Schmerz einen Teil davon für einen sozialen Zweck weitergeben, nämlich vor allem für die AHV. Was ist denn daran so falsch?

Mit besten Grüssen

Jürg Hartmann, SP-Frauenfeld

Ja zur Erbschaftssteuer