Für alle statt für wenige!


Autofreie Innenstadt

Von Jonas Zürcher, 14. April 2015

Wir von der SP Frauenfeld waren am vergangenen Samstag in der Innenstadt um auf die Wahlen vom 26.April aufmerksam zu machen. Von einem Nebeneinander von Autos und Fussgänger keine Spur – denn die Fussgänger müssen immer weichen, wenn sich im Minutentakt ein Auto durchdrängt – gemütlich bummeln und einkehren unter freien Himmel in der Altstadt geht anders. Für uns ist dies definitiv eine Einschränkung der Lebensqualität.

Für viele Leser mag die Einführung einer autofreien Innenstadt ein Schreckgespenst sein. Vielleicht müssen wir eine autofreie Innenstadt einfach einführen, ihr eine faire Chance geben, uns auf sie einlassen, umso ihre Vorteile schätzen zu lernen.

Das Schöne in der Schweiz ist, dass die Gestaltung des öffentlichen Raums den politischen Prozessen unterliegt. Wir können uns sogar in der Frauenfelder Woche über die Vor- und Nachteile der autofreien Innenstadt unterhalten. Dass nicht alle mit allem einverstanden sind, gehört dazu; differenziert die Sache und macht das Politische lebendig. Um die Problematik des Austausches von schweren Gütern zu lösen, wäre es zum Beispiel denkbar, dass man neben dem Sämansbrunnen einen (oder auch zwei) Parkplätze mit begrenzter Parkzeit errichtet, um die Wege für die Transporteure kurz zu halten.

Zum Schluss möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass auch ich ein Betroffener bin. Ich wohne seit einigen Jahren ins unserer Altstadt. In Zukunft müsste ich meine Einkäufe auch vom Marktplatz nach Hause tragen. Nur gehe ich dann lieber, wie ich es heute bereits mache, zu Fuss mit oder mit dem Stadtbus, direkt zu den nahe gelegenen Einkaufmöglichkeiten.

Ralph Hobor

Gemeinderat / SP Frauenfeld